Vorhang auf!

Veröffentlicht am 28.11.2019 in Bildung & Kultur

Rettet unser Theater! Das Stadttheater Landshut muss saniert werden.

Wir wurden lange Zeit als das Land der Dichter und Denker bezeichnet. Brecht, Goethe und Schiller  sind Namen, die jede*r kennen sollte. Ihre Texte sind aber nicht nur gut, um sie für die Schule zu lesen, sondern vor allem als Stücke für das Theater geschrieben. Was braucht mal also, um auch den nächsten Generationen diese großartigen Schriftsteller näher zu bringen? Genau, ein Theater. Hier geht es aber nicht nur darum, traditionelle Stücke, die man als Allgemeinwissen kennen sollte, aufzuführen. Hier geht es um viel, viel mehr „ Avenue Q“ war provokant, lustig und vor allem gesellschaftskritisch. „ Urmel aus dem Eis“ ist für die Kinder gedacht, die an das Theater herangeführt werden sollen. Ich glaube, dass es für die Meisten klar ist, dass in der Hauptstadt Niederbayerns eine Stadttheater eine Selbstverständlichkeit ist; somit natürlich auch die Unterstützung der Erhaltung. An diesem Theater hängen Arbeitsplätze, die Theater in Straubing und Passau und ein Teil der Kulturprogramms Landshut. Ich glaube, dass diese Argumente auch schon jede*r gehört hat. Warum ist es aber für uns Menschen wirklich wichtig?

Wenn ich mit meinen Freund*innen geredet habe, dann habe ich gemerkt, dass fast alle eine positive Erinnerung mit dem Stadttheater verbinden. Meine ganzen Freund*innen, die tanzen, haben Bilder aus ihrer Kindheit. Auf diesen Bildern sieht man kleine Teufel, Löwen und andere Kostüme an Kindern, die ihren ersten Auftritt im Stadttheater an der Isar hatten. Es ist eine Erinnerung, die sie nicht vergessen werden. Nicht die Kinder, die Eltern, Großeltern, Geschwister und alle Menschen , die man eingeladen hatte,  werden es vergessen, um die Kleinen anzufeuern und eine Träne des Stolzes wegzudrücken.

Wenn ich mit Schüler*innen rede, kann fast jede*r eine Geschichte erzählen als man von der Schule aus „Die Räuber“ oder anderes angeschaut hat. Auch wenn man nicht die Theatermenschen war, hatte man einen Tag mit seiner Schule, bei dem man lächeln muss. Zudem war es manchmal hilfreich, wenn man das Stück zu dem Buch gesehen hat, welches man eigentlich hätte lesen müssen.

Wenn man Teil des „Zugabe-Teams“ ist, welches durch ehrenamtliche Arbeit Vorstellungen und Veranstaltungen plante, um Geld für die Renovierung des Stadttheaters zu sammeln, hat man bereits seit Jahren für das Theater gekämpft- Diesen Menschen liegt das Theater so sehr am Herzen, dass sie ihre freie Zeit dafür zu nutzen, Geld einzutreiben. Es gab Tombolas, Konzerte, Lesungen, Comedians und vieles, vieles mehr. Es entstand ein Team, welches nur für ein Ziel atmete: der Erhalt des Landshuter Stadttheaters. 

Welche Erinnerung verbinde ich selbst mit diesem Theater? Ich schreibe diesen Text gerade auf meiner Couch mit Kuschelsocken an den Füssen und Tee neben mir, während ich an das Vergangene denke. Ich habe nicht nur eine einzige Erinnerung an dieses Theater. Ich war eines dieser Kinder im Teufelskostüm, welches auf der Bühne eine  ihrer ersten Pirouette drehen durfte. Ich war eine dieser Schülerinnen, die als Schulausflug ins Theater gegangen ist. Ich war ein Teil des Zugabe-Teams. Ich hocke auf meiner Couch mit einem Lächeln auf dem Mund, weil ich so viele positive Stunden im Theater verbracht habe.  Ich habe geweint bei „Anna Karenina“, ich habe mitgemacht bei der „Rocky Horror Picture Show, und gelacht, als bei uns in Landshut das Lied „ Das Internet ist für Porno“ auf der Bühne gesungen wurde.

Ich hocke aber auch auf meiner Couch mit Tränen in den Augen, wenn ich daran denke, dass es in Landshut fraglich ist, ob es das Stadttheater noch geben wird.  Ich denke nicht nur an die Zuschauer*innen, sondern auch an die vielen Menschen, die dort arbeiten. Dies Menschen nutzen ihre Kreativität, ihr Können, ihre Begabung, um der Stadt Landshut, dem Bezirk Niederbayern, ein wunderbares  kulturelles Programm zu geben. Ich denke an alle Menschen, die durch das Theater beeinflusst wurden und gerade werde. In der Zukunft soll es noch weiterhin ein Teil in den Leben der Menschen sein.

Also sollten wir dem Theater unsere Stimmen geben! Wir sollten ihnen unsere Unterschrift geben! Wir müssen JA zur Sanierung sagen! Wir müssen gemeinsam EINE Stimme FÜR das Theater sein! JA!

- Kim Seibert -

 
 

Jusos Niederbayern

Facebook